Die Förderrichtlinie „r4 - Innovative Technologien für Ressourceneffizienz - Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ ist eine Konkretisierung der Hightech-Strategie 2020 der Bundesregierung im Bedarfsfeld Klima/Energie. Sie ist eingebettet in das BMBF-Programm „Wirtschaftsstrategische Rohstoffe für den Hightech-Standort Deutschland“, das im Oktober 2012 veröffentlicht wurde und ist Teil des Rahmenprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA)“.

Gefördert werden Verbundprojekte zwischen Industrie und Wissenschaft mit dem Ziel, die Forschung, Entwicklung und Innovation entlang der Wertschöpfungskette nichtenergetischer mineralischer Rohstoffe auszubauen. Die Fördermaßnahme r4 fokussiert auf wirtschaftsstrategische Rohstoffe, z. B. Platingruppenmetalle, Stahlveredler, Hochtechnologiemetalle und Seltene Erden, die sich durch eine signifikante Bedeutung für Zukunftstechnologien und ein hohes Rohstoffversorgungsrisiko für die Wirtschaft auszeichnen. Die deutsche Hightech-Industrie ist auf einen gesicherten Zugang zu wirtschaftsstrategischen Rohstoffen angewiesen, z. B. für den Automobilbau und die Energiewende.

Der Bedarf der Industrie an einzelnen wirtschaftsstrategischen Rohstoffen steigt rasant. Gleichzeitig bestehen erhebliche Versorgungsrisiken für einige Elemente, deren Verfügbarkeit nicht gesichert ist, u. a. durch Rohstoffmonopole im Ausland oder das Fehlen effizienter Recyclingsysteme. Deshalb muss auch die Forschung zur Angebotserhöhung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe verstärkt werden – sowohl auf der Primärrohstoffseite als auch auf der Sekundärrohstoffseite. Hier besteht dringender Forschungsbedarf im Bereich Exploration und Gewinnung von Primärrohstoffen sowie Aufarbeitung und metallurgischer Prozesstechnik von Aufbereitungs- und Produktionsrückständen. Signifikante Mengen an wirtschaftsstrategischen Rohstoffen, insbesondere Metallen, verbleiben häufig in Aufbereitungsabgängen, Schlacken und Rückständen, für deren Gewinnung zurzeit nur eine eingeschränkte Infrastruktur zur Verfügung steht. Viele der wirtschaftsstrategischen Rohstoffe können nur als Nebenprodukt bei der Verarbeitung von Massenmetallen wie Kupfer, Blei oder Zink gewonnen werden. Die hierzu verfügbaren Technologien sind derzeit in der Regel noch ineffizient und wenig wirtschaftlich. Ziel ist es, das Angebot an primären und sekundären wirtschaftsstrategischen Rohstoffen zu erhöhen.

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